Paradoxerweise sehe ich Hoffnung im Bösen

Diese Reflexion ist eine freie Fortsetzung und eine Art Ergänzung zum älteren Text „Paradoxerweise sehe ich Hoffnung in der Dummheit“.

Neben Dummheit, Inkompetenz und Kopf-in-den-Sand-stecken hat die aktuelle Situation noch etwas anderes, und ich denke, dass etwas die unglaubliche moralische und spirituelle Leere der Menschen ist.

Der Glaube an etwas Höheres wurde durch das Streben nach materiellen Werten ohne Überschneidungen ersetzt. Wenn einem Menschen jeglicher Glaube abhanden kommt, fängt er natürlich an, sich so zu verhalten, wie sich heutige „Eliten“ verhalten – also völlig unmoralisch und ohne Zukunftsvision, Nachwuchs und Humanismus – da bleibt nur noch eins – HIER UND JETZT.

Carpe diem – ulebe den Tag, komplett ersetzt Gedenke des Todes – also denk an den Tod und vergiss deine Vergänglichkeit nicht.

Aber diese Leere erfasst langsam alle Branchen wie ein Krebsgeschwür – da ich selbst Filmemacher bin, sehe ich das am deutlichsten in der Kinematografie. Fast jeder Film der letzten fünf bis zehn Jahre kann man sich nicht ansehen. In diesen Filmen steckt ÜBERHAUPT NICHTS – sie haben keine Seele, keine Botschaft, keine Idee – sie sind einfach perfekt poliert Produkte - so wie unser Leben und die Gesellschaft insgesamt geworden sind.
Nur goldbemalte Scheiße.

Und der Ort, an dem früher Glaube und Spiritualität durch bloßen Egoismus ersetzt wurden - HABEN und BESITZEN. Die Menschen kümmern sich um nichts anderes mehr, und Politiker und "Eliten" leben für nichts anderes mehr. 

Auch die Politik ist kein Dienst an der Allgemeinheit mehr, sondern nur noch ein Fahrstuhl zu Macht und Geld, egal zu welchem Preis.

Und Egoismus und Mangel an Liebe führen natürlich zum Bösen, und dieses Böse regiert jetzt die Welt.

Aber kein Baum kann in den Himmel wachsen, und so wie Unfähigkeit und Leere nicht ewig wachsen können, kann auch das Böse nicht ewig wachsen. 

Das Böse hat den Vorteil, dass STETS Unendlichkeit zerstört sich selbst. 

Es ist unvermeidlich, und es spielt keine Rolle, ob man es metaphysisch oder rein pragmatisch betrachtet, aber es ist eben so.

Pakte von unmoralischen, charakterlosen und bösen Menschen lösen sich IMMER auf, weil einer dem anderen von Natur aus misstraut und jeder mehr will und den anderen betrügt.
Und sie fangen an, sich gegenseitig aufzufressen und ihre eigenen Rechnungen zu begleichen - aber das ist, was passiert. Das sind all die "versehentlich" abgestürzten Hubschrauber, die "entdeckten" Korruptionsskandale...

Das Böse ist dumm und eigentlich komisch vorhersehbar und immer destruktiv, weil es nur parasitiert und zerstört.

Du magst es spüren, vielleicht auch nicht, aber ich bin davon überzeugt, dass der große Kessel des Bösen, der sich in den letzten Jahren angesammelt hat, nicht unendlich wachsen kann und bald wie ein Schnellkochtopf platzen muss.

Und das Böse steht auch immer am Ende den Menschen ins Gesicht geschrieben und zerstört sie - man kann es Karma nennen, Gottes Mühlen oder wie man will, aber STETS wird zu diesen Leuten zurückkehren.
Der Vertrag mit dem Teufel ist eben nicht umsonst und alles hat seinen Preis – kurz gesagt, in Märchen und Geschichten steckt eine tiefe Wahrheit.

Und am Ende böse STETS verliert - und darin sehe ich eine gewisse Hoffnung - nur manchmal dauert es leider etwas länger...

Das Thema Gut und Böse habe ich bereits behandelt auch im Text “… und dann gibt es noch eine andere Dimension.“